Gründung und Wiederaufbau

Nach der Gründung des VfB Schuby am 2. Mai 1952 wurde am 27. Mai 1952, einen Tag nach der seit dem 7. Januar 1946 geltenden Waffenamnestie, durch den 1. Vorsitzenden Willi Brinkmann zur Gründung der Schützensparte in den Deckerkrug am 30. Mai 1952 eingeladen.

(Einladung zur Gründungsversammlung, 1952)

Der Sparte (damals „Abteilung“) schlossen sich bei der Gründungsveranstaltung insgesamt 25 Schützen an. Spartenleiter wurde Hermann Untiedt. Der Altschütze Heinrich Mees wurde zum Ehrenmitglied ernannt.


   (Heinrich Mees, 1934)               (Hermann Untiedt, 1988)

Es wurde mit der teilweisen Wiedererrichtung des in den Nachkriegsjahren stark mitgenommenen Schießstandes durch Heinrich Mees und tatkräftige Helfer begonnen.


(Der Schießstand; 1952)

 


(Der Schießstand – Seitenansicht; 1952)

 

(v.l.: unb., Hans Rohde, Hermann (Johannes Peter) Untiedt, Heinrich Mees; 1952)

 


(v.l.: Willi Franzen, Heinrich Mees, Hermann (Johannes Peter) Untiedt, Hans Rohde; 1952)

Im Anschluss konnte der Schießbetrieb auf 2 Scheiben des 50m Kleinkaliber-Standes wiederaufgenommen werden. In der folge gab es ein reges Training.


(unbekannt; 1952)


(unbekannt; 1952)

Munition war ab dem Ende der Waffenamnestie wieder im Handel erhältlich. Es handelte sich hierbei um Patronen ausländischer Herkunft. Der Preis betrug 10 Pfennig pro Patrone. Einige wenige konnten auf vorhandene Restbestände aus der Fertigung bis Kriegsende zurückgreifen. Damalige deutsche Munition kostete im Handel vor dem Krieg 1,15 RM (Heute: 4,12 €) für 50 Stck. Diese war jedoch nach dem Krieg schwer zu bekommen.

Hinter der Anzeiger-Deckung saßen nun die mit drei Kellen („rot“ – Zentrum, „schwarz“ – Treffer und „weiß“ – vorbei) ausgestatteten Anzeiger, die jede Trefferlage optisch Anzeigten und über ein altes Feldtelefon mit Kurbelinduktor, das aus ehemaligen Beständen der Wehrmacht stammte, die Ringzahlen an die Schützen übergaben.

Am 27. Juli 1952 fand auf dem wiederaufgebauten Stand das erste Kleinkaliber-Übungsschießen statt. Der 1. Vorsitzende Willi Brinkmann sprach zum Beginn einleitende Worte und das Ehrenmitglied Heinrich Mees eröffnete das Schießen mit einem ihm zuvor vom 1. Vors. überreichten Ehrenschuss. Hiernach schossen insgesamt 29 Schützen ihre Serien. Diese bestanden aus je 5 Schuss liegend, kniend und stehend, alles freihändig auf eine 12-er Scheibe.

Die besten Ergebnisse vom 27. Juli 1952:

  • Nikolaus Lausen         – 131 Ringe
  • Heinrich Kray              – 125 Ringe
  • Willi Kröger                 – 122 Ringe
  • Helmut Petersen        – 122 Ringe

Am 26. Oktober 1952 begab sich der VfB Schuby zu einem Vergleichsschießen mit der Schützenvereinigung „Undine Kiel“ auf dem Schießstand in Kiel. Geschossen wurde mit dem Luftgewehr auf einer Entfernung von ca. 8m auf eine 12er Ringscheibe mit je 5 Schuss liegend, kniend und stehend.  Der VfB Schuby schlug „Undine Kiel“ mit 1056 zu 1048 Ringen.

Einzelsieger:

  • Helmut Petersen – VfB Schuby – 160 Ringe
  • Günter Fritz          – Undine Kiel – 160 Ringe
  • Hans Lausen         – VfB Schuby – 160 Ringe
  • Hermann Lausen – VfB Schuby – 149 Ringe


(Zeitung, 28. November 1952)

Im Januar 1953 kaufte der VfB Schuby ein Luftgewehr bei der Firma Spauke (Später Waffen Charwart) im Lollfuß in Schleswig. Es handelte sich um ein Luftgewehr der Marke „Walther“ mit der Modellbezeichnung „Meisterschützen“. Es war mit einem Diopter und Modernem Olympiaschaft ausgestattet. Der Preis betrug 159,00 DM (Heute: 303,23 €).

Daraufhin wurde zusätzlich jeden Donnerstagabend das Übungsschießen im Saal des damaligen Vereinslokals „Deckerkrug“ am Bahnübergang aufgenommen. Da am Dienstag jeder Woche auch der Spieltag Schachabteilung stattfand, wurde das Schießen mit dem Luftgewehr bis auf weiteres auf den Sonntagvormittag verlegt. Somit trafen sich die KK-Schützen auf dem Schießstand am Putjeredder und die LG Schützen im „Deckerkrug“.


(Der Deckerkrug; ca. 1946)

1953 wurde das erste Vogelschießen ausgerichtet – eine Veranstaltung, die für das Dorf gedacht ist und nicht nur für den Verein. Geschossen wird bis heute auf einen 21-teiligen Holzvogel, bei dem jeder Abschuss belohnt wird.

Im Jahre 1960 übergab Hermann Untiedt die Spartenleitung an Hans Mees.

Später wurde der Schießstand um einen Trapstand und einen selbst konstruierten Klapphasen erweitert der durch die Schmiede Mees gefertigt wurde. Der Trapstand bestand aus einer Grube, in der hinter einem aufgeworfenen Wall der Werfer eine von Hand zu spannende Wurfmaschine bediente. Der Klapphase war an einem Seil befestigt, welches über eine Fahrradfelge gespannt und mittels Kurbel über eine Schneise gezogen wurde. Je nach Trefferlage der Schrotgarbe klappten dann der vordere, der hintere oder auch beide Teile des Hasen um.


(v.l.: Heinrich Kray, Hermann (Johannes Peter) Untiedt, Heinrich Mees,
unb., unb., unb., Hans Peter Jöns; 1965)

(v.l.: Heinrich Mees, Hermann (Johannes Peter) Untiedt; 1965)

Mit der Zeit wurde aus den Sportschützen eine ernst zu nehmende Sparte, die sich klein aber fein regional und auch überregional behauptete.

 

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